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Meschenich, was geht?

Lesezeit: 2 Minuten
Portraitbild von Milena Stankov

Unsere Projektleiterin Milena Stankov hat Einrichtungen besucht, die im Rahmen unserer Ich kann was!-Initiative gefördert werden. Über ihre Begegnungen und Erkenntnisse in Köln-Meschenich berichtet sie hier. 

Das Jugendzentrum befindet sich hinter den häufig medial über- und misrepräsentierten Hochhäuserblöcken am Kölnberg. Die Räumlichkeiten sind sehr begrenzt. Kaum zu glauben, dass das Zentrum an einem normalen Tag von 60 bis 80 Kindern und Jugendlichen besucht wird. Es bietet diesen Kindern und Jugendlichen eine warme Mahlzeit, aber auch einen Raum für Begegnung und kreative Projekte. Zugleich ist es mit seinen zwei hauptamtlichen Mitarbeitenden Anker und Anlaufpunkt, wenn es in der Schule oder Zuhause mal nicht so gut läuft. 

Neben einem von bastelnden und spielenden Kindern und Jugendlichen belebten Jugendzentrum, gibt es einen Bauwagen, der als Studio für das Filmprojekt „Meschenich, was geht?“ genutzt wird. Das Vorhaben wird von der Telekom-Stiftung im Rahmen ihrer "Ich kann was-Initiative" gefördert. Bei „Meschenich, was geht?“ stehen die Jugendlichen hinter und als Reporterinnen und Reporter auch vor der Kamera. In dem Projekt geht es darum die Bewohnerinnen und Bewohner sogenannter „sozialer Brennpunkte“ wie Porz und Chorweiler sprechen zu lassen. Dabei spielen besonders Themen wie Authentizität und eine Verbindung der Orte mit positiven persönlichen Geschichten eine wichtige Rolle. Denn viel zu häufig werden diese Stadtteile mit negativen Ereignissen in Verbindung gebracht. Chorweiler, Porz aber auch Meschenich sind immer wieder in Zusammenhang mit skandalösen Schlagzeilen über Kriminalität, Prostitution und Drogenhandel im medialen Diskurs. Dabei verschwinden die dort lebenden Menschen häufig hinter den sich gut verkaufenden Schlagzeilen. Und erfahren so aufgrund ihres Wohnortes weitere Stigmatisierung und Benachteiligung.

Die Erfahrungen der Jugendlichen unterscheiden sich jedoch maßgeblich von den Bildern, welche durch die mediale Repräsentation erzeugt werden: „Da heißt es dann immer, es sei hier [in Meschenich] so gefährlich. Aber ich gehe hier abends um 10 Uhr auf die Straße und fühle mich sicher“ (Hewea, 14 Jahre alt, Besucherin des Jugendzentrums Meschenich). Das Projekt setzt genau da an. Das Image dieser Stadtteile soll mit etwas Positivem in Verbindung gebracht werden, bspw. mit persönlichen Lieblingsorten, besten Essensgelegenheiten und Personen mit Erfolgsgeschichten. So interviewten die Jugendlichen im Rahmen des Projektes zum Beispiel in Porz Esra und Patrick Phul, die HerstellerInnen der Rap-Musical Serie Hype. Die Kinder erlangen durch dieses Projekt Kenntnisse über Video-, Tontechnik und Schnitt und ganz nebenbei ein gesteigertes Selbstwertgefühl.

Wie spontan und tatkräftig das Redaktionsteam der Jugendlichen wirklich ist, zeigte sich gleich vor Ort. Nach dem Motto: „Die Telekom Stiftung besucht uns! Dazu muss es ein Interview geben!“ wurde ich ohne viel Widerspruch leisten zu können zu einem spontanen Interview überzeugt. Wie bei echten Profis eben!

Fortsetzung folgt!