Jump to main content
Länderindikator 2016: Lehrkräfte in Bremen, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen bewerten das Lernen mit digitalen Medien in ihren Schulen am besten

Länderindikator 2016: Lehrkräfte in Bremen, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen bewerten das Lernen mit digitalen Medien in ihren Schulen am besten

Befragung zeigt: Die meisten Lehrer halten sich für kompetent, in ihrem Unterricht digitale Medien sinnvoll einsetzen zu können – Befragte erleben pädagogische Unterstützung leicht verbessert – Lehrkräfte kooperieren selten

Die Lehrkräfte in Bremen, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen bewerten das eigene Lehren und Lernen mit digitalen Medien deutlich besser als ihre Kollegen in den übrigen elf Bundesländern. Das ist eines der Ergebnisse von „Schule digital – Der Länderindikator 2016“. Die Untersuchung, die im Auftrag der Deutsche Telekom Stiftung in diesem Jahr zum zweiten Mal erstellt wurde, liefert länderbezogene Informationen zur aktuellen Situation der digitalen Bildung in Deutschland. Basis der Studie ist eine repräsentative Befragung von 1.210 Lehrkräften weiterführender Schulen, die zeigt: Die meisten Lehrkräfte schätzen ihre eigene Medienkompetenz positiv ein und fördern bei ihren Schülern vor allem komplexe Medienkompetenzen. Knapp die Hälfte der Befragten – und damit etwas mehr als im Vorjahr – kann auf ein schulinternes Medienkonzept zurückgreifen. Auch die pädagogische Unterstützung für den Einsatz von Computern im Unterricht ist nach Meinung der Lehrkräfte etwas besser geworden (2016: 41 Prozent | 2015: 36 Prozent). Verschlechtert hingegen hat sich aus ihrer Sicht die WLAN-Ausstattung der Schulen (2016: 34 Prozent | 2015: 37 Prozent). Zudem kooperiert nur ein Zehntel der Befragten mit Kollegen, um digitale Medien im Unterricht zu integrieren.

„Der Länderindikator verdeutlicht, dass digitale Medien in deutschen Schulen noch nicht in dem Maße verankert sind, wie es angesichts unserer von der Digitalisierung geprägten Welt erforderlich ist“, erklärt Professor Dr. Wolfgang Schuster, Vorsitzender der Telekom-Stiftung. „Für das erfolgreiche Lehren und Lernen mit digitalen Medien gibt es zwar gute Ansätze, aber es bleibt noch viel zu tun. Die digitale Bildung ist eine gesamtstaatliche Aufgabe, daher ist der vor wenigen Wochen von der Bundesbildungsministerin angebotene DigitalPakt#D ein großer Schritt in die richtige Richtung.“

In der oberen Gruppe des diesjährigen Ländervergleichs liegen Bremen, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Die untere Gruppe setzt sich zusammen aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Alle übrigen Länder sind in der Mittelgruppe.

Erarbeitet wurde die Studie von Wissenschaftlern der Technischen Universität Dortmund unter der Leitung von Professor Wilfried Bos. Er betont: „Vergleicht man die aktuellen Befunde des Länderindikators mit den Ergebnissen des Vorjahrs zeigt sich, dass die Lehrkräfte zunehmend die Schulen auf einem guten Weg in die digitale Zukunft sehen. Das ist eine gute Entwicklung, die jedoch nicht darüber hinweg täuschen darf, dass Deutschland im internationalen Vergleich immer noch nur Mittelmaß ist.“

Kompetenzen der Lehrkräfte
76 Prozent der Lehrkräfte in Deutschland können nach eigener Aussage ihren Unterricht so gestalten, dass die Inhalte, die eingesetzten digitalen Medien und angewandten Lehrmethoden angemessen kombiniert werden. Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein bilden die obere Gruppe, in der durchschnittlich 82 Prozent der Lehrkräfte von ihren Kompetenzen überzeugt sind.

Ausstattung und Konzepte
Gut die Hälfte der Lehrpersonen gibt an, dass an ihrer Schule eine ausreichende IT-Ausstattung vorhanden ist (z.B. Computer und Software). Hier liegen Bayern, Bremen, Hessen und Niedersachsen in der oberen Gruppe. 34 Prozent aller Befragten gibt an, dass WLAN in den Klassenräumen verfügbar ist. Damit ist dieser Wert im Vergleich zu 2015 (37 Prozent) gesunken. Genügend pädagogische Unterstützung zur Integration von Computern im Unterricht erfahren die meisten Lehrer in Bremen, Hamburg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. Bundesweit ist hier eine leichte Verbesserung von 2015 (36 Prozent) zu 2016 (41 Prozent) feststellbar.

Nutzung digitaler Medien
Mindestens einmal pro Woche nutzen die meisten Lehrkräfte digitale Medien im Unterricht in Baden-Württemberg (66 Prozent), Bayern (64 Prozent), Berlin und Thüringen (je 57 Prozent). Deutschlandweit können mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Lehrkräfte auf ein schulinternes Medienkonzept zurückgreifen, das Ziele und Abläufe eines computergestützten Unterrichts beinhaltet und besonders häufig in Brandenburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen existiert. Nur jede zehnte Lehrkraft entwickelt mindestens einmal im Monat mit Kollegen systematisch Unterrichtsstunden, die den Einsatz digitaler Medien vorsehen.

Computerkenntnisse der Schüler
Entsprechend des für die internationale Schulleistungsstudie ICILS (International Computer and Information Literacy Study) 2013 entwickelten Kompetenzstufenmodells fördern die meisten Lehrer bei ihren Schülern die komplexen Kompetenzen der Stufen IV und V: 67 Prozent fördern Kompetenzen auf Stufe IV (Ermitteln, Organisieren und selbstständiges Erzeugen von Informationen), 72 Prozent der Befragten fördern Kompetenzen entsprechend Stufe V (sicheres Bewerten und anspruchsvolles Produzieren von Informationen). 2015 waren das 65 Prozent (Stufe IV) und 80 Prozent (Stufe V). Im Vergleich der Bundesländer schneiden Hamburg und Hessen 2016 besonders gut ab.

Weitere Informationen unter: www.telekom-stiftung.de/laenderindikator

    Pressekontakt:
    Deutsche Telekom Stiftung
    Konrad Hünerfeld
    Telefon: 0228 / 181-92031
    E-Mail: @email