Jump to main content

Schulaufsicht hat negativen Einfluss auf den Unterricht

Telekom-Stiftung veröffentlicht zur ZEIT-Konferenz „Schule & Bildung“ repräsentative Forsa-Umfrage – Lehrkräfte gaben Auskunft über die eigene Unterrichtsgestaltung – Schulaufsicht hat starken und eher negativen Einfluss – Als Erfolgsfaktoren gelten  kleinere Klassen und ein entwicklungsfreundliches Schulklima – Einsatz digitaler Medien steht nicht im Fokus

Bonn/Berlin: Gesetzliche und administrative Vorgaben beeinflussen nach Auffassung vieler Lehrkräfte den eigenen Unterricht spürbar - und dies nicht unbedingt im positiven Sinn. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen forsa-Befragung im Auftrag der Deutsche Telekom Stiftung. Knapp die Hälfte der Befragten (46 Prozent) gibt an, die Schulaufsicht habe starken Einfluss darauf, wie der eigene Unterricht aussehe. Deutlich mehr als die Hälfte dieser Gruppe (59 Prozent) bewertet das eher negativ als positiv. Befragt wurden bundesweit 300 Schulleitungen und Lehrkräfte der Sekundarstufen I und II.

„Diese Ergebnisse geben den Verantwortlichen in der Schulaufsicht sicher zu denken. Aus eigenen Vorhaben wissen wir aber auch, dass die Umsetzung von gesetzlichen und administrativen Vorgaben gelingen kann. Und zwar dann, wenn die Schulen nicht nur die  Vorgaben bekommen, sondern damit verbunden praktische Unterstützung für den Schulalltag – zum Beispiel in Form von Fortbildungen oder Materialien“, macht Dr. Ekkehard Winter, Geschäftsführer der Telekom-Stiftung deutlich.

Eher positiv wird von den Lehrkräften der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen wahrgenommen. Auf die Frage, wie Schulleitung und Kollegium die Qualität der Unterrichtsentwicklung beeinflussen, bewerten 76 Prozent der Befragten den Einfluss der Schulleitung positiv. Impulse aus dem Kollegium nehmen sogar 91 Prozent der Lehrkräfte  gern an. Gefragt haben die Forsa-Forscher auch nach den wichtigen Rahmenbedingungen für erfolgreiche Unterrichtsentwicklung. 76 Prozent der Befragten halten kleinere Klassen für ausschlaggebend, 69 Prozent ein entwicklungsfreundliches Schulklima. Die Freistellung für Fortbildungen und die Übernahme der Kosten dafür finden lediglich 48 Prozent der Pädagogen wichtig. Ganz persönlich ist den meisten Lehrkräften ein lernfreundliches Unterrichts- bzw. Klassenklima wichtig (88 Prozent). Aber auch die Förderung der Schülerkompetenzen und die Motivierung der Schüler ist weit mehr als der Hälfte ein Anliegen. 54 Prozent der Befragten finden das Ziel, digitale Medien verstärkt im Unterricht einzusetzen, weniger wichtig oder sogar unwichtig.

Die Organisations- und Personalentwicklung einer Schule halten 59 Prozent der Pädagogen für einen wichtigen Einflussfaktor, wenn es um Unterrichtsgestaltung geht.

Alle Ergebnisse der im Auftrag der Telekom-Stiftung im März 2014 erarbeiteten forsa-Umfrage finden sich im Internet unter www.telekom-stiftung.de/zeitkonferenz.