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Schülerin vor 3D-Drucker

JIA-Netzwerk bietet Technik zum Anfassen an 99 Schulen

Wettbewerb der Telekom-Stiftung entschieden: Elf weitere Schulen gründen „Junior-Ingenieur-Akademie“ – Verzahnung von Schule, Wissenschaft und Wirtschaft – Deutsche Schule Singapur mit erster Auslands-JIA – Phineo verleiht „Wirkt!“-Siegel

Kann man Schokolade auch ausdrucken? Welche smarte Technik hilft, den Verkehrsinfarkt in unseren Städten abzuwenden? Und wie bringt man einem Roboter die Mensch-Maschine-Interaktion bei? Solchen und ähnlichen Fragen gehen Jugendliche deutschlandweit in der „Junior-Ingenieur-Akademie“ (JIA) auf den Grund. Dabei lernen sie ganz praxisnah und projektorientiert die Welt der Technik kennen und machen sich ein Bild von Ingenieurberufen. 88 Gymnasien und Gesamtschulen aus 14 Bundesländern haben das Technik-Fach mit Unterstützung der Deutsche Telekom Stiftung seit 2005 bei sich eingerichtet. Damit ist die JIA eines der ältesten und erfolgreichsten Stiftungsprogramme. Und das Netzwerk wächst stetig weiter: Aus der jüngsten Ausschreibungsrunde sind elf weitere Schulen hervorgegangen, die nach den Sommerferien ihre JIAs starten werden, darunter mit der German European School Singapore erstmals auch eine Schule außerhalb Deutschlands.

„Der MINT-Unterricht steckt zu häufig voll grauer Theorie. So vergeht den Schülern schnell die Lust daran. Die JIA ist dazu das Gegenmodell, denn sie bietet ihnen Technik zum Anfassen. Das begeistert die Jugendlichen und führt in vielen Fällen dazu, dass sie sich anschließend in der Oberstufe für Leistungskurse aus dem MINT-Bereich entscheiden“, sagt Dr. Gerd Hanekamp, Leiter Programme der Telekom-Stiftung und als Vorsitzender der siebenköpfigen Jury mitverantwortlich für die Auswahl neuer JIA-Schulen.

Dreh- und Angelpunkt jeder Junior-Ingenieur-Akademie ist die Kooperation der Schule mit regionalen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Diese Partner – zum Beispiel Hochschulen, Forschungseinrichtungen oder Industrieunternehmen – unterstützen die JIA mit ihrem Know-how und ihrer Ausstattung und sorgen für den nötigen Praxisbezug. „Davon profitieren nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrkräfte, die ganz unmittelbar von neuen Forschungsergebnissen und Anwendungsentwicklungen in ihrem Fachbereich erfahren“, sagt Hanekamp. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist zudem die Netzwerkarbeit: Einmal im Jahr trifft sich der gesamte JIA-Club – rund 180 Lehrkräfte sowie Vertreter der außerschulischen Partner –, um Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Einzelne Schulen kooperieren darüber hinaus auch in kleineren regionalen Gruppen.

Ziel der Junior-Ingenieur-Akademie ist es, jungen Menschen das Rüstzeug für persönliche und berufliche Teilhabe in einer zunehmend technisch geprägten Welt zu geben. Dass sie dieses Ziel erreicht, ist inzwischen sogar von unabhängiger Seite bestätigt: So wurde die JIA Ende letzten Jahres nach umfangreicher Prüfung durch das gemeinnützige Analysehaus Phineo als eines von bundesweit 19 MINT-Bildungsprojekten mit dem begehrten „Wirkt!“-Siegel ausgezeichnet. Das Siegel wird für wirkungsvolles gesellschaftliches Engagement verliehen – für die Telekom-Stiftung ist es ein Ansporn, die erfolgreiche Netzwerkarbeit der vergangenen zwölfeinhalb Jahres mit künftig 99 JIA-Schulen fortzuführen.

Die Gewinnerschulen 2018 im Überblick, alphabetisch sortiert nach Städten:

Name der Schule

Stadt

Bundesland/Land

Gymnasium Philanthropinum

Dessau-Roßlau

Sachsen-Anhalt

Geschwister-Scholl-Gesamtschule

Dortmund

Nordrhein-Westfalen

Paul-Gerhardt-Gymnasium

Gräfenhainichen

Sachsen-Anhalt

Internat Solling

Holzminden

Niedersachsen

Gymnasium Marktbreit

Marktbreit

Bayern

Balthasar-Neumann-Gymnasium

Marktheidenfeld

Bayern

Gymnasium „J. G. Herder“

Merseburg

Sachsen-Anhalt

Evangelisches Gymnasium

Nordhorn

Niedersachsen

Städtisches Gymnasium

Olpe

Nordrhein-Westfalen

Goethe-Gymnasium

Regensburg

Bayern

German European School Singapore   

Singapur

Singapur

 

Die JIA ist als zweijähriges Wahlpflichtfach angelegt und richtet sich an Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Mittelstufe. Die Telekom-Stiftung finanziert den Aufbau und die Durchführung der JIAs mit jeweils bis zu 10.000 Euro. Die offizielle Anerkennung der elf neuen Schulen findet im Rahmen der nächsten bundesweiten JIA-Jahrestagung am 20. und 21. April 2018 in Paderborn statt. Eine Übersicht über alle Schulen mit Junior-Ingenieur-Akademien sowie über deren thematische Schwerpunkte finden Sie unter www.telekom-stiftung.de/jia.