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Hand hält Calliope Mini

Grundschule von morgen

Neue Konzepte: Unterricht mit Minicomputern und Co.

Ein Roboter, der uns warnt, wenn wir zu schnell fahren. Ein kleiner Automat, der die Tore beim Tischfußball zählt oder uns erinnert, wann wir die Blumen gießen müssen. Mit dem Calliope Mini ist alles möglich. Der Einplatinen-Computer mit der großen Wirkung besitzt 25 rote Leuchtdioden und eine für buntes Licht, zwei programmierbare Buttons, einen Kompass, Sensoren, ein Bluetooth-Modul, Motorenanschlüsse – eine perfekte Ausrüstung für ganz junge Entwickler und ihre kreativen Ideen. „Der Calliope Mini macht Lust aufs Programmieren, wird in der Grundschule aber nur dann ankommen, wenn er die Lehrkräfte bei der Gestaltung des Unterrichts spürbar unterstützt“, sagt Professor Wolfgang Schuster, Vorsitzender der Deutsche Telekom Stiftung. Deshalb entwickelt und erprobt die Stiftung mit Partnern die dafür notwendigen Konzepte und Lehrmaterialien. Gesamtinvestition der Stiftung: 250.000 Euro. Zudem untersucht die Universität Bremen, gefördert durch die Stiftung, ob der Calliope im Grundschulunterricht die Erwartungen erfüllt, die in ihn gesetzt werden.

Das Engagement für den Calliope Mini ist Teil des Projekts Digitales Lernen Grundschule. „Junge Menschen müssen in der digitalen Welt zurechtkommen. Bereits in der Grundschule sollten sie den pädagogisch sinnvollen Umgang mit digitalen Technologien erlernen“, erklärt Professor Schuster. Doch viele Pädagogen scheuen den Einsatz von Tablet und Co. in der Primarstufe, weil sie zu wenig darüber wissen. Ihre Kollegen im Ausland sind da um einiges weiter, wie die aktuelle TIMS-Grundschulstudie (Trends in International Mathematics and Science Study) zeigt. 

Unterricht wird digitaler
Unterstützt von der Stiftung entwickeln seit Anfang 2016 sechs Hochschulen im Rahmen ihrer Lehrerausbildung Konzepte für die digitale Bildung in der Grundschule – bis Ende 2018. Die Universität Hamburg befasst sich mit selbst programmierten Computerspielen, an der Universität in Bremen wollen sie Trickfilme und Hörspiele produzieren, die Universität Potsdam erstellt digital grafische Modelle, die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg erprobt unter anderem das digitale Geschichtenerzählen und die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd geht mit Tablets und Smartphones im Sachkundeunterricht auf Entdeckungstour. An ihrer Seite haben sie Grundschulen, die die Konzepte der Hochschulen im Unterrichtsalltag testen. Dafür wurden in den Partnerschulen eigens Klassenräume mit ferngesteuerten Kameras und modernster Aufnahmetechnik ausgerüstet. Sie zeichnen das Geschehen auf, das später ausgewertet wird. Für die am Projekt beteiligten Lehrer sind es Unterrichtsräume, für Studierende auch Seminar- und Erprobungsräume. Entwickelt hat diese „Uni-Klassen“ die Ludwig-Maximilians-Universität München, die das Projekt beratend begleitet.

 

Übrigens: Das Onlineradio detektor.fm hat mit Unterstützung der Telekom-Stiftung in einer vierteiligen Podcastreihe über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Mikrokontrollern wie dem Calliope Mini berichtet. Die Sendungen sind online abrufbar.

Foto: Deutsche Telekom Stiftung